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Bryce Canyon-Nationalpark, Utah |
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Geschichte |
Die ersten nachweisbaren Bewohner des heutigen Parkgebiets waren Anasazi. Diese prähistorischen Uramerikaner
bebauten die Flußtäler und lebten in Felsnischen. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts verschwanden sie als
Volk aus noch nicht gänzlich geklärten Gründen.. Die beiden spanischen Missionare und Entdecker Escalante und Domingues, die 1776 in die Gegend kamen, fanden friedfertige, freundliche Paiute vor. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen franko-kanadische Biberpelzjäger auf das Paunsaugunt-Plateau, dem 'Land der Biber' in der Sprache der Paiute. Ob die Fallensteller, die ganze Arbeit geleistet haben, durch das heutige Parkgebiet kamen, ist nicht bekannt. Die erste überlieferte 'Beschreibung' des Bryce Canyon stammt von Ebenezer Bryce, einem Mormonensiedler, der 1874 zusammen mit anderen Mormonenfamilien in dieser kargen Gegend sein Farmerglück versuchte. Er fand den später nach ihm benannten Canyon 'a helava place to lose a cow!', einen höllischen Ort, darin eine Kuh zu verlieren. Ebenezer blieb denn auch nicht im Bryce Canyon, sondern zog mit seiner Familie nach wenigen Jahren weiter nach Mexico. Ein Zeitschriftenartikel machte 1916 die Öffentlichkeit erstmals auf das Bryce Canyon aufmerksam. 1923 wurde das Gebiet zum National Monument und 1928 zum Nationalpark erklärt. |
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Geologie |
Plattentektonische Aktivitäten führten vor etwa 65 Mio Jahren zu den Gebirgsbildungen westlich und vor allem östlich des nachmaligen Coloradoplateaus, zu dem das Parkgebiet gehört. Dieses bedeckte in jener Zeit ein riesiger Süßwassersee, in welchem Flüsse von den jungen Gebirgen Verwitterungsmaterial in Form von Schlamm und Sand deponierten. Die Ablagerungen verfestigten sich unter dem Gewicht immer neuer Sedimente zu Stein. Vor etwa 17 Mio Jahren begann sich, wiederum im Zuge plattentektonischer Vorgänge, das Coloradoplateau zu heben bzw. zu bilden, die Sedimentdecke wurde schubweise unterschiedlich stark um bis zu 3000 m angehoben. Dies hatte zur Folge, daß die waagrechte Gesteinsschichtung vor allem im Westteil des im Entstehen begriffenen Plateaus in mehrere Schollen zerfiel. Einer der Schollen bildet das Paunsaugunt-Plateau mit dem Bryce Canyon, das technisch kein Canyon, d.h.eine durch einen Fluß tief eingeschnittene, steilwandige Schlucht, ist. Durch die Hebung des Geländes war der See abgeflossen und hatte das weiche Gestein der rasch voranschreitenden Verwitterung ausgesetzt. |
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Tierwelt |
Die Vogelwelt hat sich im Bestand vermutlich wenig verändert. Zu den großen im Park vorkommenden Vögeln gehören Truthähne, Blauhühner (blue grouse), Raben, Rotschwanzbussarde und Steinadler (golden eagle). Viele kleinere Vögel leben in den Wäldern des Parks. Zu den häufigsten Arten gehören Schwalben, verschiedene Häherarten, Spechte, Tyrannen, Tangaren, Finken, Waldsänger, Meisen und Bergbläulinge. Letztere sind auffällig indigoblaue, wenig scheue Vögel von der Gestalt eines Rotschwanzes |
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Pflanzenwelt |
Das Plateau und die tiefer gelegenen Täler sind, abgesehen von einigen Grasflächen, durchwegs bewaldet.
Einzig der Plateaurand, wo die Verwitterung sehr rasch voranschreitet, ist fast vollständig kahl. Durch die
unterschiedliche Höhenlage des Parkgeländes lassen sich mehrere Vegetationszonen unterscheiden. In den
untersten Lagen, über 2000 m, sind kleinwüchsige Utah-Wacholder, Mexikanische Steinkiefern, Berberitzen
und Beifuß oder Artemisien (sagebrush) verbreitet. Wenig unterhalb des Plateaurandes und an tieferen Stellen
auf dem Plateau gedeihen verschiedene Kiefernarten, Manzanitabüsche, Felsengebirgswacholder und verschiedene
Gestrüpparten. Im südlichen Parkteil, wo das Plateau bis auf 2800 m ansteigt, finden wir Tannenwälder
mit Douglastannen, Amerikanische Weißtannen und Blaue Stechfichten sowie einige Espen vor. Im Sommer und
Herbst erhält die Pflanzenwelt durch einige blühende Wildblumen etwas Farbe. An den wenigen Steinkiefern, die in der Verwitterungszone Fuß fassen konnten, kann der örtliche Verwitterungsgrad gemessen werden: Ihr Standort wird regelmäßig relativ zur Erosionskante vermessen, bis der Baum den Boden unter den Wurzeln verliert und in die Tiefe stürzt. |
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Aktivitäten |
WANDERN Das 30 km lange Wanderwegsystem im sogenannten Amphitheater (oberes Bryce Canyon) wird von vielen
Besuchern benutzt. Die Routen sind unterschiedlich lang und anstrengend. Zu den kurzen Touren gehören der
Navajo Loop Trail und der Queen's Garden Trail. Ein durch wenig bewandertes Gebiet führender Weg ist der Under-the-Rim
Trail. Der Weg folgt der Böschung unterhalb des Plateaurandes. Er ist 35 km lang, beginnt beim Bryce Point
im Norden und endet beim Rainbow Point im Süden. REITEN Von Mitte Mai bis Anfang September werden täglich zwei Reittouren durchgeführt. Sie beginnen unterhalb des Bryce Canyon Lodge (Hotel) und führen durch Teile des Bryce Canyon. WINTERSPORT Im Winter kann entlang gekennzeichneter Loipen, sofern genügend Schnee liegt, Skilanglauf betrieben werden. Für Schneeschuhwanderungen eignen sich die Wanderpfade. Motorschlittenfahren ist auf der Parkstraße nur dann gestattet, wenn für die Autos zuviel Schnee liegt. VERANSTALTUNGEN Von Mitte Mai bis Anfang September kann zweimal täglich an von Rangern geführten Wanderungen teilgenommen werden. In den kleinen Freilufttheatern beider Campingplätze und im Park Lodge (Hotel) werden jeden Abend Lichtbildervorträge gehalten. |
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Sehenswertes |
Am Plateaurand des Bryce Canyon liegen die bekannten Aussichtspunkte Sunrise , Sunset , Inspiration und
Bryce Point . Von diesen Aussichtspunkten
aus führen Wanderwege in den Canyon hinab. Der Navajo Loop Trail beispielsweise, für den man etwa 2 1/2
Stunden benötigt, ist 2 1/2 km lang und überwindet einen Höhenunterschied von 160 m. Der Fairyland
View Point gewährt einen
Einblick in den nördlichen Parkteil. Hier sind die Erosionsformen größer und weniger bizarr. Teilweise
bedeckt Wald das Gebiet. An der Parkstraße in Richtung Süden liegen etwa 10 Ausschichtspunkte. Der Rainbow Point ist der südlichste Aussichtspunkt. Die Felsformationen sind hier weniger zahlreich; zu sehen sind einige hohe, das ganze Gelände überragende Steinsäulen. |
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Tierbeobachtung |
Verschiedene Aussichtspunkte
entlang der Parkstraße werden von handzahmen, stets nach Nahrung bettelnden Streifen- und Erdhörnchen
sowie von nicht minder furchtlosen und unersättlichen Hähern 'belagert'. Am frühen Morgen und am Abend halten sich auf den Grasflächen im mittleren und nördlichen Parkteil Maultierhirsche auf. Der bewaldete Plateaurand eignet sich gut für die Vogelbeobachtung, da sich hier die meisten Kleinvögel des Parkes aufhalten. Gelegentlich sieht man in der Abenddämmerung eine Eule. |
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Camping |
Der North-Campingplatz, mit 111 Einheiten, liegt beim Besucherzentrum, er ist das ganze Jahr offen. Der Sunset-Campingplatz, 2 km südlich des Besucherzentrums, verfügt über 115 Einheiten und ist von Anfang Juni bis Anfang September (Labor Day weekend) zugänglich. | ||||||
Hotels / Essen |
Die beiden Hotels im Park (Lodge und Inn), mit Restaurants, sind von Mitte Mai bis Mitte Oktober offen. Ein kleiner Lebensmittelladen ist im Park ebenfalls vorhanden. Weitere Hotels und Restaurants befinden sich an der nördlichen Zufahrtstraße zum Nationalpark. | ||||||
Anreise |
Salt Lake City (Utah) liegt 450 km nördlich, Las Vegas (Nevada) 430 km südwestlich des Parks. Beide Städte verfügen über planmäßige Flugverbindungen zum Park. Cedar City (Utah) liegt 130 km westlich des Parks und verfügt über einen kleinen Flughafen, der von örtlichen Fluggesellschaften regelmäßig angeflogen wird. Autos können dort ebenfalls gemietet werden. Auch verkehren Busse von Cedar City aus mehrmals täglich zum Park. | ||||||
Klima / Reisezeit |
Die Winter sind kalt, mit durchschnittlich 3 m Schnee pro Jahr. Die Sommer sind warm, gelegentlich heiß, mit stets milden Nächten. Der jährliche Niederschlag beträgt 33 cm im nördlichen, tiefer gelegenen und 46 cm im südlichen, höher gelegenen Parkgebiet. Im August ist der Niederschlag etwas höher als in den übrigen Monaten. Hauptbesucherzeit ist Juni bis September. Der Park ist das ganze Jahr offen. Besonders reizvoll anzusehen ist der winterlich verschneite Canyon. | ||||||
Anschrift / Info |
Das ganzjährig geöffnete Besucherzentrum befindet sich in der Nähe des Parkeingangs. Eine Lichtbilderschau
und eine Ausstellung informieren über den Park. Bryce Canyon National Park P.O. Box 170001 Bryce Canyon, Utah 84717-0001 USA |
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Links |
Bryce Canyon-NP | Offizielle Home Page des Nationalparks | |||||