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![]() Mount Rainier-Nationalpark, Washington |
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![]() Vergr��erung (110kB) |
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Geschichte |
Die ersten Menschen haben sich wahrscheinlich bereits vor rund 8000 Jahren im heutigen
Parkgebiet aufgehalten. Eine Pfeilspitze, die man beim Stra�enbau gefunden hat, wird auf ein Alter von 6000
Jahren gesch�tzt. In den vergangenen 2500 Jahren verbrachten Uramerikaner wohl regelm��ig die Sommermonate
im fruchtbaren und k�hlen Voralpenland des Mount Rainier. Diesen Annahmen liegen Studien des Klimas seit dem
Ende der Eiszeit vor rund 12'000 Jahren zugrunde. Man geht davon aus, da� vor etwa 5800 Jahren eine K�ltephase
einsetzte, die die Menschen mehr und mehr vom Gebirge fernhielt. Gegen Ende dieser etwa 3500 Jahre dauernden Periode
erreichte die Jahresdurchschnittstemperatur erneut die heutigen Werte. Das Tiefland begann zu verw�sten, und
die Menschen kehrten in die fruchtbaren Gebirgst�ler zur�ck. In fr�her historischer Zeit, als die
ersten wei�en Siedler kamen, teilten sich w�hrend der Sommermonate f�nf indigene V�lker in
das Vorgebirge am Mount Rainier. Die Frauen und Kinder sammelten Beeren, Wurzeln, Kr�uter und Flechtmaterial
und jagten Kleintiere und V�gel, w�hrend die M�nner dem Wild nachstellten und fischten. 1950 fand
am Mount Rainier letztmals das traditionelle Heidelbeercamp der Yakima-Frauen statt. Am Nachbarvulkan Mount Adams
wird der Brauch noch heute gepflegt. Als erster Europ�er sichtete der englische Seefahrer Captain George Vancouver 1792 den 'bemerkenswert hohen, runden, mit Schnee bedeckten Berg' und benannte ihn nach seinem Freund Admiral Peter Rainier. 1853 lie� sich James Longmire samt Familie im Parkgebiet nieder. Drei�ig Jahre sp�ter entdeckte Longmire im Nisqually Valley hei�e Quellen, die er als Heilquellen kommerzialisierte. 1879 bezwangen Hazard Stevens und Philemon Beecher Van Trump als erste Wei�e den Gipfel des Vulkans, obwohl ihr indianischer F�hrer sie beschworen hatte, von dem t�dlichen Unterfangen abzulassen. F�r die Indianer waren die eisbedeckte Kuppe und der Krater des 'Takoma', des 'Berges', wie sie Mount Rainier nannten, ein heiliger, gef�rchteter Ort. Die beiden M�nner �berlebten denn auch die bitterkalte Nacht im Krater nur dank hei�er Schwefeld�mpfe, die in einer zuf�llig entdeckten Eish�hle aus dem Boden traten. Die �tzenden D�mpfe machten den M�nnern allerdings fast ebenso sehr zu schaffen wie die gro�e K�lte. Die Berichte �ber die gegl�ckte Erstbesteigung, der zahlreiche Versuche vorausgegangen waren, lockten nun von �berall her Bergsteiger an. Viele T�ler und Gletscher tragen die Namen jener Bergpioniere, zu denen auch der gro�e Naturforscher und -sch�tzer John Muir geh�rte, der 1888 den Gipfel erklomm. Das systematische Abholzen der W�lder, die extensive Viehwirtschaft und der schon fr�h einsetzende Massentourismus f�hrten zu betr�chtlichen Natursch�den. Mit der Schaffung des Nationalparks im Jahre 1899 sollte dieser Zerst�rung Einhalt geboten werden. Leider, wie sich bald herausstellte, hatte man die Parkgrenzen allzu eng gesetzt. Jenseits der Grenzen wurden weiterhin Wald abgeholzt und Wiesen �bergrast und von Viehherden zertrampelt. Alle seitherigen Bem�hungen, das Parkgebiet zu vergr��ern und diese sch�tzenswerten Gebiete miteinzubeziehen, sind bis heute gescheitert. |
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Geologie |
Seit etwa 180 Mio Jahren wandert die rund 40 km dicke nordamerikanische Kontinentalplatte
mit - gegenw�rtig -einer Geschwindigkeit von 5 cm pro Jahr nordwestw�rts. Sie st��t dabei
im Westen auf die ihrerseits nach Osten driftende, lediglich etwa 7 km m�chtige Juan-de-Fuca-Meeresplatte,
dem nahezu vollst�ndig konsumierten Ostteil der unter den Kontinentalrand geschobenen Pazifikplatte. W�hrend
der Kontinent �ber die Ozeanplatte hinweggleitet, sinkt diese unter jenen ab und wird in etwa 100 km Tiefe
teilweise und in 400 bis 700 km Tiefe vollst�ndig aufgeschmolzen. Dieser Vorgang des Absinkens und Aufschmelzens
einer tektonischen Platte wird Subduktion genannt. Beim teilweisen Aufschmelzen bei Temperaturen von etwa 700�C
steigen riesige, spezifisch leichtere Tiefengesteisk�rper, in denen wegen des Wassergehaltes ein extrem hoher
Druck herrscht, bis in Erdoberfl�chenn�he auf, wo sie erstarren. Diese Vorg�nge werden an der Erdoberfl�che
als Erdbeben wahrgenommen. Erreichen diese Gesteinsk�rper die Erdoberfl�che, kommt es zum Vulkanausbruch. Mount Rainier ist wie die �brigen Vulkane des Kaskadengebirges, zu denen u.a. Mt. St. Helens, Mt. Adams, Mt. Hood, Mt. Shasta, Mt. Mazama (Crater Lake) und Mt. Tehama (Lassen Peak) geh�ren, ein gemischter oder Schichtvulkan: Explosionsartige Ausbr�che, bei denen vulkanische Asche, Schlacke, Tuff und andere Lavaprodukte hinausgeschleudert werden, und ruhige Lavafl�sse l�sen sich ab. Charakteristischerweise entstanden die Vulkane des Kaskadengebirges mehr oder weniger auf einer Linie, die parallel zur Pazifikk�ste, der Subduktionszone, verl�uft.. Mount Rainier, der als schlafend, nicht aber als erloschen gilt, begann sich vor rund 1 Mio Jahren zu bilden. Seine letzten gro�en Ausbr�che hatte er vor 5000 bzw. 2000 Jahren. Bei einem dieser Ausbr�che wurden vermutlich die obersten 100 m der Kegelspitze weggesprengt. Gipfelstein ist allerdings nie gefunden worden, aber man nimmt an, da� beim Ausbruch die Gletscher des Berges schmolzen, und das Gesteinsmaterial unter den Schutt- und Schlammlawinen (mudflow) begraben wurde. Die heutige Aktivit�t des Mount Rainier beschr�nkt sich auf das Austreten hei�er D�mpfe aus dem Krater eines neuen, vor wenigen Jahrtausenden entstandenen, etwa 250 m hohen Kegels, der sich im vergr��erten alten Krater gebildet hat.� |
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Tierwelt |
Im Park sind etwa 50 S�ugetierarten heimisch. Unter den gro�en S�ugern
sind die Schwarzwedelhirsche am st�rksten verbreitet. Etwas weniger h�ufig begegnet man Schwarzb�ren,
deren Pelz durchaus braun- oder blondfarben sein kann, ferner Wapiti-Hirschen, Kojoten, Luchsen, Rotf�chsen
und Stachelschweinen. Die langhaarigen, vollst�ndig wei�en Schneeziegen, die wie die europ�ischen
Gemsen keine echten Ziegen sind, sondern der Familie der Ziegenantilopen angeh�ren, k�nnen mitunter an
den oberen Bergh�ngen als wandelnde wei�e Flecken ausgemacht werden. Es wird nicht ausgeschlossen, da�
irgendwo im Parkhinterland einige Bergl�wen leben. Da diese gro�en Raubkatzen sehr menschenscheu sind,
l��t sich ihre Existenz nur indirekt nachweisen, etwa anhand gerissener Tiere oder von Kot. Unter den
Kleins�ugetieren sind die Baum- und Streifenh�rnchen die augenf�lligsten Vertreter. Viele sind zutraulich
oder gar handzahm. Manchmal bekommt man Waschb�ren, selten einen Marder zu Gesicht. Ger�llhalden und
nackte Felsen sind der Lebensraum der kommunikativen und schnellen Pfeifhasen oder Pikas, w�hrend die Murmeltiere
(marmot) ein beschaulicheres Leben auf der offenen Alpweide vorziehen. Die Vogelwelt umfa�t 147 Arten. Die gr��ten gefiederten Parkbewohner sind Steinadler, die man hie und da kreisen sieht, die kleinsten die winzigen, sehr k�mpferischen und mutigen, erstaunlich widerstands- und anpassungsf�higen und ausgesprochen klugen Kolibris. Verbreitet sind Habichte, Buntfalken, Kolkraben, Kiefern- und Grauh�her, Spechte, Kanadag�nse, Alpenschneeh�hner (rock ptarmigan), Bergbl�ulinge (mountain bluebird) und der schwarzk�pfige Oregon-Junko, ein Neuwelt-Sperling.� |
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Pflanzenwelt |
Die Parkgegend ist, bedingt durch die geografische Lage und die Bodenbeschaffenheit,
au�erordentlich fruchtbar und �ppig. Wald und Wiesen l�sen sich ab. Die Waldgebiete lassen sich
in drei von der H�henlage abh�ngige Zonen einteilen. Bis etwa 1000 m ist der Wald regenwald�hnlich.
Riesige Douglastannen, Westliche Hemlocks und Riesenlebensb�ume, von denen einige auf ein Alter von 1000 Jahren
gesch�tzt werden, und die H�hen von 90 und mehr Metern erreichen, beherrschen hier den Wald. Im D�mmerlicht
der Giganten wachsen Ahornb�ume, auch sie von au�ergew�hnlicher Statur, ferner verschiedene Geb�sche
und Str�ucher, riesige Farne, Moose aller Art und zahllose Pilzarten. Oberhalb 1000 m verlieren Wald und Unterholz
an Dichte. Berg-Hemlocks, Gebirgs-Stroben und Pazifische Edeltannen dominieren. In den grasbewachsenen Waldlichtungen
gedeihen Azaleen und Waldblumen. Auf etwa 1400 m beginnt die dritte Waldzone. Wald und Weideland l�sen sich
hier ab. Der Wald besteht aus Alaska-Zedern, Berg-Hemlocks und den schlanken, bis auf den Boden reichenden, attraktive
Bauminseln bildenden Felsengebirgstannen. Die Wiesen des Parkes sind satt und blumenreich. In h�heren und h�chsten Lagen wird die Vegetation allgemein karger. Kleine, unauff�llige, aber nicht minder prachtvolle Bergblumen treten an die Stelle der Wiesenblumen, die hier mit mehreren hundert Arten vertreten sind.� |
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Aktivit�ten |
WANDERN Mehrere Hundert Kilometer Wanderwege
f�hren in teilweise sehr entlegene Parkregionen. Der 150 km lange Wonderland Trail (Pfad), der um den Vulkan
herumf�hrt, eignet sich gut f�r ausgedehnte Wanderungen. Da dieser Weg einige Male die Parkstra�e
kreuzt, k�nnen auch verschiedene Teilabschnitte gew�hlt werden. Zahlreiche kurze und lohnende Wanderwege
sowie einige Lehrpfade sind in der Umgebung von Sunrise und Paradise angelegt worden. BERGSTEIGEN In den letzten Jahren haben allj�hrlich �ber 2000 Personen mit sehr unterschiedlicher, viele ganz ohne Bergerfahrung den 4394 m hohen Mount Rainier bestiegen. Mehrere private Bergsteigerschulen f�hren vorbereitende eint�gige Kurse mit anschlie�ender zweit�giger Bergbesteigung durch. Die gesamte Ausr�stung kann gemietet werden. ANGELN In den Parkgew�ssern kommen vier Forellenarten vor, auf die geangelt werden darf. Eine Angellizenz ist nicht erforderlich, es sind jedoch die von der Parkverwaltung erlassenen Vorschriften zu beachten. Einige Seen und Fl�sse sind f�r jegliches Angeln gesperrt. Als aussichtsreich gelten der Paradise River im August/September und der Ohanapecosh River w�hrend des ganzen Sommers. WINTERSPORT Bei Paradise sind von Dezember bis Mai an den Wochenenden Skilifts und andere Einrichtungen in Betrieb. Die Paradise Road wird in dieser Zeit offengehalten. Man f�hrt Ski, schlittelt oder unternimmt Schneeschuh- oder Skiwanderungen. Bei der Festlegung der Wanderroute l��t man sich am besten von einem Parkranger beraten. Ausr�stungen aller Art k�nnen in Paradise gemietet werden. Hier sind auch kleine Mahlzeiten erh�ltlich. VERANSTALTUNGEN Von Juni bis September werden von verschiedenen Orten aus t�glich begleitete Wanderungen durchgef�hrt. Jeden Abend halten Parkranger in den Amphitheatern der Campingpl�tze Ohanapecosh, White River, Cougar Rock und Ipsut Creek wechselnde Lichtbildervortr�ge.� |
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Sehenswertes |
Vom Sunrise Point ![]() ![]() Der Box Canyon ![]() ![]() ![]() ![]() Der Aussichtspunkt Nisqually Vista ![]() ![]() |
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Tierbeobachtung |
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Camping |
Der Ohanapecosh-Campingplatz, mit 131 Einheiten, ist von Mitte Mai bis Oktober, der Cougar Rock, mit 200 Einheiten, und der White River, mit 117 Einheiten, sind von Mai bzw. Juni bis Okt zug�nglich. Die beiden kleinen, komfortlosen Pl�tze Sunshine Point (18 E.) und Ipsut Creek (29 E.) sind ganzj�hrig bzw. von Mai bis Okt offen. Im Parkhinterland (backcountry) befinden sich mehrere Hike-in-Zeltpl�tze.� | ||||||
Hotels / Essen |
Das Hotel in Paradise ist von Mitte Juni bis Anfang September (Labor Day Weekend), das bei Longmire von Anfang Mai bis Mitte Oktober offen. W�hrend des Sommers sind in Paradise, Sunrise Point und Longmire ein oder mehrere Restaurants in Betrieb. An Winterwochenenden werden lediglich in Paradise und Longmire bescheidene Mahlzeiten serviert. Lebensmittel k�nnen im Sommer in Longmire und beim Sunrise Point gekauft werden. An den Zufahrtsstra�en zum Park befinden sich Hotels, Restaurants und Lebensmittelgesch�fte.� | ||||||
Anreise |
Die beiden zusammengewachsenen Gro�st�dte Seattle und Tacoma (Washington), mit gemeinsamem Gro�flughafen in Seattle und unz�hlichen Autoverleihfirmen, liegen 120 bzw. 90 km nord�stlich, Portland (Oregon) liegt 250 km s�dlich des Parkes. Von Seattle und Tacoma aus bieten Busunternehmen eint�gige Ausfl�ge in den Park an. Die N�he dieser Agglomerationen schl�gt sich an den Wochenenden im gro�en Besucheransturm nieder.�Die Parkstra�e wird an den Sommerwochenenden oft von langen Oldtimer-Karavanen vereinnahmt. | ||||||
Klima / Reisezeit |
Feuchte pazifische Luftmassen sorgen das ganze Jahr hindurch f�r reichlich Niederschl�ge. Die Sommer sind mild, mit k�hlen N�chten, die Winter sehr kalt und schneereich. In Paradise fallen pro Jahr durchschnittlich 15 m Schnee. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit ist der Mount Rainier oft wochenlang in Wolken geh�llt, und ebensolange Regenperioden sind keine Seltenheit. Hauptbesucherzeit ist Juni bis September. Juli und August sind die trockensten und w�rmsten Monate mit den meisten Sch�nwettertagen.� | ||||||
Anschrift / Info |
Von den insgesamt 4 Besucherzentren des Parkes ist das Paradise-Besucherzentrum mit
seinen verschiedenen Ausstellungsr�umen und audiovisuellen Vorf�hrungen das gr��te und sehenswerteste.
Die anderen drei Zentren befinden sich in Longmire, Ohanapecosh und am Sunrise Point. Mount Rainier National Park Tahoma Woods, Star Route Ashford, Washington 98304-9751 USA |
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Links |
Mount Rainier-NP | Offizielle Home Page des Nationalparks | |||||
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