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Theodore Roosevelt-Nationalpark, North Dakota |
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Geschichte |
Aus arch�ologischen Funden geht hervor, da� sich bereits vor 12'000 Jahren
Menschen in den Badlands von North Dakota und wohl auch im heutigen Parkgebiet aufgehalten haben. Seit dem 10.
Jahrhundert etwa durchstreiften und beherrschten halbse�hafte Mandan das riesige Pr�riegebiet westlich
des Missouri River bis hin zu den Badlands. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bem�chtigten sich berittene
St�mme, allen voran die Dakota-Sioux und die Cheyenne, ferner die Cree-, Arikara-, und Gros Ventre, der n�rdlichen
Great Plains (Gro�e Grasfl�chen �stlich der Rocky Mountains) und der Badlands. Die Bisonjagd wurde
zur neuen Lebensgrundlage der Plains-Leute. Hundert Jahre sp�ter folgten die ersten wei�en Siedler und begannen mit der gezielten Ausrottung der Menschen und der Tiere der Great Plains. Als Theodore Roosevelt 1883 zum erstenmal in die Little Missouri Badlands kam, um Bisons zu jagen, war der Bestand bereits derart stark dezimiert, da� die Jagd erfolglos blieb. Von den rund 60 Mio Bisons, die noch 20 Jahre zuvor in riesigen Herden durch die Pr�rie zogen, waren noch einige hundert Exemplare am Leben. Roosevelt war von den Badlands North Dakotas derart beeindruckt, da� er sich vor seiner R�ckkehr nach New York zu einem Drittel bei der Maltese Cross Ranch, einem Open-Range-Rinderzuchtunternehmen, einkaufte. Ein Jahr sp�ter erwarb er die Elkhorn Ranch. Die lange Trockenheit im Sommer 1886 und der darauffolgende harte Winter mit den K�lteblizzards im Fr�hjahr rafften einen Gro�teil seiner 8600 Rinder dahin. Nach diesem f�r die Gegend nicht ungew�hnlichen viehz�chterischen Mi�erfolg kehrte der politisch mehr und mehr engagierte Roosevelt nur noch sporadisch auf seine Ranch zur�ck und gab sie 1898 auf. Roosevelt, der ein passionierter Gro�wildj�ger war, hat sich um den US-amerikanischen Landschafts- und Tierschutz zweifellos verdient gemacht. Allerdings kamen seine tiersch�tzerischen Ma�nahmen nicht allen Tierarten zugute, nicht einmal denen, zu deren Schutz er die Ma�nahmen einsetzte. Sobald man n�mlich um die Wende ins 20. Jahrhundert die Fauna grunds�tzlich als schutzw�rdig erkannt hatte, wurde sogleich in gute (zu sch�tzende) und b�se (auszurottende) Tierarten unterteilt. Die Guten waren die Opfer, die B�sen die R�uber. Roosevelt selber war von der Richtigkeit dieser Einteilung �berzeugt und leitete eine der folgenschwersten Tierschutzma�nahmen in der Geschichte Nordamerikas in die Wege: 1906 wurde ein Teil des Kaibab-Plateaus in Arizona zum Schutzgebiet f�r Maultierhirsche erkl�rt und die Jagd auf die Tiere verboten. Das Weiden von Schafen im Schutzgebiet wurde eingeschr�nkt. Gleichzeitig wurden die 'B�sen', die Bergl�wen, Luchse, Kojoten und W�lfe, eliminiert.18 Jahre sp�ter war der Hirschbestand von 4000 auf 100'000 Tiere angestiegen.1923 waren 40'000 Hirsche am Verhungern, und die beiden Wintern 1924/25 und 1925/26 �berlebten 60% der Hirsche nicht. Zwischen 1906 und 1939 sind auf dem Kaibab Plateau andererseits allein durch staatliche J�ger �ber 800 Bergl�wen, rund 850 Luchse, �ber 7000 Kojoten und 30 W�lfe get�tet worden. Roosevelt selber war ein leidenschaftlicher Bergl�wenj�ger, und ihm wird nachgesagt, anl��lich einer Jagdpartie in Colorado im Jahre 1901 den gr��ten je erlegten Bergl�wen geschossen zu haben. W�hrend dieser Jagd waren insgesamt 14 Bergl�wen get�tet worden. Erst seit den 1980er Jahren gilt der inzwischen nur noch �u�erst selten gesehene Bergl�we als schutzw�rdig und in der amerikanischen Bev�lkerung mehr und mehr als Symbol f�r die Freiheit der Wildnis. Der Landschaftsschutz war zur Zeit Roosevelts Gegenstand heftiger politischer Kontroversen (siehe 'Geschichte' Olympic NP). Roosevelt war der erste US-Pr�sident, der den Landschafts- und Heimatschutz in sein Regierungsprogramm aufnahm. Er lie� sich von seinem Chief Forester Gifford Pinchot, einem entschiedenen Verfechter des Natur- und Landschaftsschutzes, beraten und beeinflussen. 1906 wurde die Anitquities Act (Gesetz) erlassen, die dem Pr�sidenten die Kompetenz einr�umte, ohne Mitwirkung des Kongresses arch�ologisch und historisch sch�tzenswertes Land zum National Monument zu erkl�ren. Roosevelt hat von dieser Kompetenz, die sp�ter auf sch�tzenswertes Land im Allgemeinen ausgedehnt wurde, ausgiebig und sehr zum Wohle der Natur Gebrauch gemacht. Viele amerikanische Nationalparks sind aus National Monuments hervorgegangen.� |
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Geologie |
Man nimmt an, da� die Gegend der Great Plains, zu der der Nationalpark geh�rt,
seit rund 500 Mio Jahren tektonisch wenig ver�ndert worden ist. Die horizontalen, unterschiedlich witterungsanf�lligen
Gesteinsschichten lassen die Entwicklungsgeschichte in den vergangenen 100 Mio Jahren rekonstruieren. Vor 100 bis vor etwa 70 Mio Jahren bedeckte ein warmes Flachmeer die Gegend. Leichte Hebungen im Zuge der Rocky Mountains-Orogenese (vor 80-40 Mio Jahren) lie�en das Meer zur�ckweichen, und es bildete sich eine subtropische Flu�- und Sumpflandschaft. W�hrend Jahrmillionen transportierten Fl�sse feines klastisches Material (Tr�mmergestein) aus den Rocky Mountains in die Ebene. Die weichen, besonders verwitterungsanf�lligen Schlammschichten mit den wenigen darin enthaltenen Pflanzenfossilien, die an einigen Stellen im Park zutage treten, stammen aus jener Periode. Immer wieder sind die Ablagerungen von Vulkanasche �berdeckt worden. Die Asche stammte aus Vulkanherden westlich der Rocky Mountains, u.a. aus dem damals vulkanisch sehr aktiven Yellowstone-Gebiet. Am Ende der Kreidezeit, vor 58 Mio Jahren, wurde das Klima trockener und k�hler und die S�mpfe verschwanden.
Die Badlands von North Dakota sind das Zwischenergebnis der rasch voranschreitenden Verwitterung der unterschiedlich harten Gesteins- und Lehmschichten. Lange Trockenzeiten, flutartige Regeng�sse, gro�e Temperaturunterschiede, die den Pflanzenwuchs behindern, tragen das ihre zum Verwitterungsproze� bei. Oxyde im Gestein sind f�r dessen F�rbung verantwortlich. Rote bis violette F�rbung wird durch Eisenoxyde, gelbe durch Manganoxyde hervorgerufen.� |
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Tierwelt |
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Gegend in und um den Park au�erordentlich
tierreich. Riesige Bison-Herden - Zahlen von 60 Mio Tieren werden genannt -, Wapiti-Hirschherden, zahllose Dickhornschafe
und Gabelb�cke, Wolfsrudel, Schwarzb�ren, Bergl�wen, Kojoten, F�chse, Stachelschweine, Waschb�ren,
Hasen und Biber sowie Legionen von Kleins�ugern bev�lkerten die Great Plains und die Badlands. Dieser ganze unerme�liche Tierbestand wurde innerhalb von 30 Jahren durch die Wei�en derart stark dezimiert, da� sp�testens zur Jahrhundertwende einige Arten vollst�ndig, einige nahezu ausgerottet waren. Bisons, Dickhornschafe und Gabelb�cke mu�ten im Parkgebiet neu angesiedelt werden. Auch die h�rnchengro�en und mit diesen verwandten, erdbewohnenden Schwarzschwanz-Pr�riehunde (prairie dog) waren vor�bergehend ausgerottet. Ihnen waren die Rinderz�chter auf den Pelz ger�ckt, weil ihr immenser Graskonsum und ihre erdbewohnende Lebensweise jedes Weideland unnutzbar machen. Die Wiederansiedlung im Park war erfolgreich, und heute sind die kleinen, flinken Pr�riehunde die Lieblinge der Parkbesucher. Die vielf�ltige Vogelwelt ist f�r den interessierten Beobachter besonders ergiebig, weil sich die Tiere haupts�chlich auf die Waldpartien entlang dem Little Missouri River konzentrieren, wo viele auch ihre Nistpl�tze haben. Am h�ufigsten anzutreffen sind Wanderdrosseln, Regenpfeifer, Elstern, der gelbbr�stige Schwarzk�pfige Kernbei�er, ferner St�rlinge, insbesondere der gelbschwarze Baltimore-Trupial und der Schwarzst�rling (blackbird), sowie verschiedene Sperlingsarten. Rotschwanzbussarde und einige Steinadler sind ebenfalls hier heimisch.� |
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Pflanzenwelt |
Die rasch voranschreitende Verwitterung, das v�llige Austrocknen des Bodens in
den langen Trockenperioden, sintflutartige Regenf�lle und extreme Temperaturen verhindern vielerorts den Pflanzenwuchs.
Gras ist die dominierende Pflanzenart. Vereinzelt vermag sich eine Wacholder oder Zeder zu behaupten. Ihr k�mmerlicher
Wuchs widerspiegelt die harten Umweltbedingungen. Das trockenhei�e Klima ist dagegen verschiedenen Kakteenarten
sowie Yuccas zutr�glich. Die der Verwitterung weniger ausgesetzten Ebenen sind grasbewachsen. Auff�llig
sind die vielen verschiedenen Grasarten. Die Ufer des m�andrierenden Little Missouri River, der ganzj�hrigWasser f�hrt, s�umen lichte Waldstreifen, haupts�chlich bestehend aus Baumwollpappeln, Amerikanischen Wei�ulmen und verschiedenen Buscharten.� |
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Aktivit�ten |
WANDERN In beiden Parkteilen wurden einige
kurze Wanderwege und Lehrpfade angelegt. Das Hinterland gilt als Wildnisregion (wilderness area), f�r die
von der Parkverwaltung erlassene besonderen Bestimmungen gelten. F�r l�ngere Wanderungen mit oder ohne
�bernachtungen (im Zelt) im Hinterland ist eine kostenlose Bewilligung der Parkverwaltung erforderlich. Ins
Hinterland f�hren nur wenige markierte Wege, die aber verlassen werden d�rfen. Die angenehmsten Wanderzeiten
sind wegen der gro�en Sommerhitze Fr�hjahr und Herbst. REITEN Im s�dlichen Parkteil k�nnen im Sommer bei der Peaceful Valley Ranch, die etwa 2 1/2 km nordwestlich des Cottonwood-Campingplatzes liegt, Pferde gemietet werden. Die Pferde werden nur zusammen mit einem Begleiter vermietet. BOOTFAHREN Wenn im Fr�hjahr und Fr�hsommer der Little Missouri River gen�gend Wasser f�hrt, kann er mit Kanus oder Schlauchbooten befahren werden. Besonders reizvoll ist die 200 km lange Fahrt vom s�dlichen zum n�rdlichen Parkteil. Der Wasserweg f�hrt durch unber�hrte, einsame Wildnis. Die Strecke kann in drei Tagen zur�ckgelegt werden. VERANSTALTUNGEN Im Sommer werden im s�dlichen Parkteil jeden Freitag, Samstag und Sonntag von Rangern organisierte und begleitete Wanderungen durchgef�hrt; abends halten Parkranger im Amphitheater des Cottonwood-Campingplatzes Lichtbildervortr�ge �ber Natur und Geschichte des Parkes..� |
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Sehenswertes |
In der Ortschaft Medora beginnt die Parkstra�e der s�dlichen Parkeinheit
(south unit). Gleich zur Linken befindet sich das Besucherzentrum und hinter diesem die hierher verfrachtete und
restaurierte erste Behausung Roosevelts von 1883, die Maltese Cross cabin, benannt nach dem Malteserkreuz-Brandzeichen
der Ranch. Die Parkstra�e f�hrt sodann an einer Pr�riehundekolonie, einer Prairie Dog Town ![]() ![]() Eine 60 km lange Rundstra�e (scenic loop) f�hrt an mehreren eindr�cklichen Aussichtspunkten wie Scoria Point ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 11 km �stlich von Medora geht von der I-94 eine Stra�e ab, die zum Painted Canyon ![]() Durch die n�rdliche Parkeinheit (north unit) f�hrt eine 21 km lange Stra�e ![]() ![]() |
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Tierbeobachtung |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Vogelliebhaber erhalten in den beiden Campingpl�tzen Cottonwood ![]() ![]() |
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Camping |
Beide Parkteile besitzen je einen Campingplatz. Im S�den ist es der Cottonwood mit 108, im Norden der Squaw Creek-Campingplatz mit 50 Einheiten. Gr��ere Besuchergruppen k�nnen die Gruppenzeltpl�tze benutzen. Die Campingpl�tze sind das ganze Jahr, die Gruppenzeltpl�tze von Mai bis September offen. In der Umgebung des Parkes stehen private Campingpl�tze zur Verf�gung.� | ||||||
Hotels / Essen |
Im Park selber ist weder Unterkunft noch Verpflegung erh�ltlich. Die Ortschaft Medora, nahe beim s�dlichen Parkteil, verf�gt �ber Hotels, Restaurants und Lebensmittelgesch�fte. F�r Besucher des n�rdlichen Parkteils stehen in Watford City, 25 km n�rdlich des Parkes, Hotels, Restaurants und Lebensmittelgesch�fte zur Verf�gung.� | ||||||
Anreise |
Die drei n�chst gelegenen St�dte, mit planm��igen Flugverbindungen und Autoverleihfirmen, sind Williston, 100 km n�rdlich, Bismarck (beide North Dakota), 200 km �stlich und Rapid City (South Dakota), 400 km s�dlich des Parkes. Regelm��ig fahren Busse der gro�en Busgesellschaften auf der I-94 in beide Richtungen (Ost-West) am s�dlichen Parkeingang vorbei. Die Busse halten auf Verlangen beim Park.� | ||||||
Klima / Reisezeit |
Die Sommer sind trocken und hei�, mit einigen Hitze- und Sturmtagen; die Winter sind kalt und trocken, mit wenigen Schneef�llen und im Fr�hjahr gelegentlichen K�lteblizzards (St�rme). Die geringe j�hrliche Niederschlagsmenge f�llt haupts�chlich im Sommer als Gewitterregen.� | ||||||
Anschrift / Info |
Das Besucherzentrum befindet sich am Rande der Ortschaft Medora an der Zufahrtsstra�e
zum s�dlichen Parkteil; es zeigt eine kleine Ausstellung und zudem in regelm��igen Zeitabst�nden
eine Tonbildschau �ber die Tier- und Pflanzenwelt des Parkes. Hinter dem Besucherzentrum kann die Stein f�r
Stein hierher verfrachtete und hier wieder aufgebaute erste Behausung Roosevelts, die Maltese Cross cabin, so benannt
nach dem Brandzeichen der Ranch, einem Malteserkreuz, besichtigt werden. Bei den Rangerstationen am Rande des Painted
Canyon bzw. beim Eingang in den n�rdlichen Parkteil werden ebenfalls Ausk�nfte erteilt. Theodore Roosevelt National Park P.O. Box 7 Medora, North Dakota 58645 USA� |
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Links |
Theodore Roosevelt | Offizielle Home Page des Nationalparks | |||||
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