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![]() Virgin Islands-Nationalpark, Virgin Islands |
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![]() ![]() Vergr��erung (90kB) |
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Geschichte |
Vermutlich um 300 n.Chr. gelangten erstmals Menschen auf die Insel St. John. Es handelte
sich um Arawak, Fl�chtlinge aus dem heutigen Venezuela und Guayana, die �ber die Kleinen Antillen bis
zu den Jungfern-Inseln vorgesto�en waren. Sie errichteten ihre Siedlungen an der windgesch�tzteren,
niederschlagsreicheren Nord- und Westk�ste, w�hrend sie die rauhere und trockenere S�dk�ste
lediglich zur Nahrungsbeschaffung aufsuchten. Rund tausend Jahre lang lebten die Arawak ungest�rt und wohl auch etwas abgeschieden auf ihrer kleinen Insel. Dann �nderte sich ihr Leben schlagartig: Rund 100 Jahre vor der Ankunft der Spanier in der Neuen Welt �berfielen kannibalische Kariben die Insel und t�teten oder vertrieben deren Bewohner. Als Kolumbus am 4. November 1493 auf St. John landete, war die Insel menschenleer; zumindest waren m�gliche Inselbewohner und die Seefahrer sich nicht begegnet. Im 18. und 19. Jahrhundert war St. John eine Kolonie der d�nischen Krone. 1716 errichtete die d�nische Westindia and Guinea Company an der nicht zum Nationalpark geh�renden Coral Bay die erste Zuckerrohrplantage der Insel, die Estate Carolina. Aus Westafrika wurden Negersklaven importiert, die auf den rund 80 Zuckerrohr- und Baumwollpflanzungen zu arbeiten hatten. Als D�nemark 1848 in ihren Kolonien die Sklaverei abschaffte, verlie�en die Wei�en die Insel. Die Zahl der Inselbewohner reduzierte sich um zwei Drittel und nahm nie mehr wesentlich zu. Die Plantagenfelder wurden zum Weideland f�r Ziegen, Rinder und Schafe. 1917 kauften die USA St. John. Plantagenwirtschaft, eingef�hrte Pflanzen und die extensive Tierhaltung hatten die urspr�ngliche Vegetation sehr stark beeintr�chtigt. Nahezu der gesamte Waldbestand der Insel ist Zweit- oder gar Drittwuchs. 1936 interessierte sich der National Park Service erstmals f�r die Insel, fand aber weder deren Natur gef�hrdet noch die Insel als solche wegen der durch jahrelange Belastung wenig ansprechenden Vegetation nationalparkw�rdig. Die unerschlossene Insel - sie verf�gte weder �ber Stra�en noch �ber Elektrizit�t - z�hlte damals etwa 700 Einwohner, und es war wenig wahrscheinlich, nahm man an, da� Touristen sich je hierher verirren k�nnten. Da� dies ein Irrtum war, stellte sich in den Nachkriegsjahren heraus, als die Touristikindustrie die Karibik entdeckte. Es war die stein�lreiche Familie Rockefeller - in der Person von Laurence Rockefeller - die die Insel dem Kommerz entri�. 1956, nachdem der US-Kongre� der Schaffung des Virgin Islands-Nationalparks zugestimmt hatte, kaufte Laurence Rockefeller alles verf�gbare Inselland auf und schenkte es zugunsten des Nationalparksystems der Nation. Auf diese Weise konnten rund zwei Drittel der Insel St. John unter Schutz gestellt werden. Nicht unter Schutz gestellt wurde das inselnahe Meer mit den zahllosen kleineren und gr��eren Korallenriffen, welches von der Zierfischindustrie massiv ausgebeutet wurde. 1962 wurde daher das Parkgebiet auf die K�stengew�sser ausgedehnt. In Nationalpark liegen Grundst�cke Privater, sogenannter Inholders, die nicht bereit sind, ihr Land an den Park zu verkaufen. Die Parkverwaltung hat keine rechtliche Handhabe, diese Grundbesitzer an der kommerziellen Nutzung ihres Grundes zu hindern.� |
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Geologie |
Die Geologie der Virgin Islands ist gekennzeichnet durch wiederholte starke �ber-
und unterirdische Vulkant�tigkeit, verbunden mit sukzessiver Hebung des Meeresbodens von der Tiefsee zum Flachmeer
sowie der Abtragung der entstandenen Vulkaninseln. Die Ursache f�r den Vulkanismus und die Hebung des Meeresbodens
stehen in Zusammenhang mit gro�r�umigen plattentektonischen Vorg�ngen. Die Kontinentalplatten von
Eurasien, Afrika, Nord- und S�damerika sowie Australien-Antarktis bildeten w�hrend des Perm (vor 286-245
Mio Jahren) den Superkontinent Pang�a, der im Trias (vor 245-210 Mio Jahren) auseinanderzubrechen begann.
Entlang den Plattenr�ndern bildeten sich Grabensysteme oder Ozeanische R�cken, aus denen riesige Mengen
hei�en Magmas flossen, wodurch neue Meereskruste entstand. Durch aktive Mittelozeanische R�cken werden
Kontinentalplatten auseinandergesto�en (Divergenz). Laufen durch einen Ozean getrennte Kontinentalplatten
aufeinander zu (Konvergenz), wird Ozeankruste unter den Kontinentalrand geschoben und aufgeschmolzen (Subduktion).
Der Ozean schlie�t sich; der Plattenrand ist aktiv. Subduktion geht einher mit Vulkanismus: Einige hundert
Kilometer von der Subduktionszone entfernt entstehen parallel zur Subduktionszone Vulkane. Seit dem Auseinanderbrechen der Pang�a vor rund 200 Mio Jahren entfernen sich die beiden amerikanischen Kontinente voneinander. Sie sind gleichzeitig zueinander verschoben und abgedreht worden. Im Zentrum dieser turbulenten Reibungszone ist die kleine Karibikplatte entstanden. Die Plattenr�nder sind mehrheitlich konvergentem Druck ausgesetzt, weshalb sie aktiv sind: In Tiefseegr�ben (trench) entlang dem Plattenrand - der Subduktionszone - taucht seit etwa 100 Mio Jahren Ozeankruste unter die Kontinentalscholle ab und bewirkt den Vulkanismus, der den Inselbogen der Antillen entstehen lie�. Eine der Subduktionszonen verl�uft n�rdlich der Virgin Island; es handelt sich um den Puerto Rico-Tiefseegraben mit einer maximalen Tiefe von 9219 m.� |
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Tierwelt |
An einheimischen S�ugetieren finden wir lediglich 6 Fledermausarten vor. Zur
Bek�mpfung der Ratten, die �ber Schiffe auf die Insel gelangt waren, wurden im Jahre 1884 Mungos, eine
in Afrika und Asien heimische Schleichkatzenart, eingef�hrt. Die sich schnell vermehrenden tagaktiven Mungos
ern�hrten sich jedoch nicht wie erhofft von den nachtaktiven Ratten, sondern von den Eiern bodenbr�tender
V�gel, die dadurch zum Teil ausstarben. Von den etwas �ber 100 Vogelarten, die heute die Insel bev�lkern,
sind M�wen, Fregattv�gel, Pelikane, Reiher, Enten und Kolibris am verbreitetsten. Einige Frosch-, Echsen-
und Meereschildkr�tenarten sowie einige ungiftige Schlangen sind ebenfalls auf der Insel heimisch. Am vielf�ltigsten und farbenpr�chtigsten pr�sentiert sich zweifellos die Meeresfauna. Stern-, geweih-, hirn-, f�cher- und fingerf�rmige Korallen bilden zusammen mit den nicht minder form- und farbenpr�chtigen Korallenfischen, Schnecken, Muscheln, Seesternen und all den anderen Bewohnern subtropischer Flachmeere eine zauberhafte und reiche Unterwasserwelt.� |
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Pflanzenwelt |
Die urspr�ngliche Vegetation der Insel war von den d�nischen Kolonisten schon fr�h zerst�rt und durch exotische (eingef�hrte) Pflanzen ersetzt worden. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatten d�nische Siedler die subtropischen W�lder abgeholzt, um Zuckerrohr anzubauen. Ab der Mitte des Jahrhunderts diente die Insel den eingef�hrten Rindern und Schafen als Weideland. Als 1956 ein gro�er Teil der Insel zum Nationalpark erkl�rt wurde, fand man nur noch sehr kleine Restbest�nde der urspr�nglichen Vegetation vor. Die einheimischen Gew�chse tragen Namen wie Kapok, Teyer Palme, Lignum vitae, wilde Frangipani, Bayrum, Meerwein, Sauerbrot und Gumbo Limbo. Zu diesen B�umen und Geb�schen gesellt sich eine Vielzahl farbenpr�chtiger, ebenfalls einheimischer Orchideenarten. In trockeneren Teilen der Insel gedeihen Agaven und einige wenige Kakteenarten. In einigen seichten Meeresbuchten bilden die hochwurzeligen Mangroven dichte W�lder.� | ||||||
Aktivit�ten |
WANDERN Verschiedene Wanderwege f�hren,
vor allem auf der S�dseite der Insel, durch tropischen Wald zu erh�hten Aussichtspunkten, zu Ruinen aus
der d�nischen Kolonialzeit oder in die N�he der K�ste. Sehr beliebt sind ausgedehnte Spazierg�nge
entlang den wei�en Korallensandstr�nden. TAUCHEN St. John bietet hervorragende Tauchm�glichkeiten sowohl f�r den schnorchelnden Gelegenheitstaucher als auch f�r den erfahrenen Scuba-Sporttaucher. F�r Tauchausfl�ge eignen sich verschiedene Buchten der Insel. In der Trunk Bay kann man einem Unterwasserlehrpfad folgen. Private Unternehmen f�hren Tauchkurse und Tauchausfl�ge aller Art und L�nge durch. Eine besondere Attraktion stellen die n�chtlichen Tauchveranstaltungen (night diving) dar, an denen auch Anf�nger teilnehmen k�nnen. Taucherausr�stungen aller Art k�nnen an verschiedenen Orten auf der Insel gemietet werden. Beim individuellen Tauchen sollte man den Grundsatz befolgen, nie allein zu tauchen. SCHWIMMEN Die vielen Buchten mit ihren wei�en Sandstr�nden und dem klaren, t�rkisfarbenen, warmen Wasser sind wie geschaffen f�r Badeferien. Taucherbrille und Schnorchel sind unerl��liche Requisite. Die Str�nde in der Cinnamon und der Trunk Bay werden von Badeaufsehern (life guard) �berwacht. BOOTFAHREN Mehrere private Unternehmen bieten Halb- und Ganztagesausfl�ge auf Segel- und Motorbooten an. Segelboote und kleine Motorboote k�nnen gemietet werden. Vom Glasbodenboot aus k�nnen die Korallenriffe aus n�chster N�he besichtigt werden. ANGELN Geangelt wird vor allem auf gro�e Meeresfische. Die Gew�sser der Virgin Islands sind bekannt f�r Gr��enweltrekorde. Einen besonderen Rekord stellte der Fang eines 580 kg schweren Blue Marlin dar. Private Unternehmen vermieten Boote, Ausr�stung und Mannschaft f�r die Hochseefischerei. In den k�stennahen Gew�ssern des Parkes darf in beschr�nktem Umfang geangelt werden. Eine Lizenz ist nicht erforderlich; zum Schutze der empfindlichen Meeres�kologie bestehen jedoch Angelvorschriften. VERANSTALTUNGEN Mehrmals w�chentlich kann an organisierten Wanderungen, die der Geschichte oder der Natur der Insel gewidmet sind, teilgenommen werden. Jeden Vormittag um 9.30 Uhr werden in der Parkverwaltung (headquarters) in Cruz Bay Neuank�mmlinge willkommengehei�en und auf die Besonderheiten des Parkes aufmerksam gemacht. Abends halten Parkranger auf der Caneel Bay Plantation und an der Cinnamon Bay Lichtbildervortr�ge. Alle diese Veranstaltungen finden das ganze Jahr hindurch statt.� |
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Sehenswertes |
Besucher, die sich nur kurz auf der Insel St. John aufhalten, sollten am Ankunftsort
Cruz Bay ein Taxi oder einen Leihwagen (Reservation) mieten und die 2- bis 3st�ndige Rundfahrt �ber die
Centerline Road und zur�ck nach Cruz Bay unternehmen; einige der wichtigsten Sehensw�rdigkeiten befinden
sich an dieser Route. Zu beachten ist, da� auf der Insel Linksverkehr herrscht, und da� die Stra�e
streckenweise eng und kurvenreich und und f�r die Bewohner eine wichtige Verkehrsader ist. Die Trunk Bay ![]() ![]() ![]() Im S�dosten der Insel liegen die kleinen und etwas ruhigeren Buchten Drunk ![]() ![]() ![]() ![]() An der Centerline Road beginnt ein 5 km langer Wanderweg ![]() ![]() ![]() |
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Tierbeobachtung |
Eine ausgezeichnete M�glichkeit, die Unterwassertierwelt zu studieren, bietet
der Unterwasserlehrpfad ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Camping |
Der Parkkonzession�r unterh�lt an der Cinnamon Bay einen Zeltplatz: mit 104 Einheiten; davon sind 54 Einheiten mit einem gro�en Zelt f�r 4 bis 6 Personen, 40 mit offenen Einzelr�umen (4-6 Personen) ausgestattet, 10 Einheiten stehen leer f�r das eigene Zelt. F�r letztere wird f�r die Hauptbesucherzeiten von Dezember bis April und Juli und August Reservation sehr empfohlen. Die Anmeldungen sind m�glichst fr�hzeitig zu richten an: Park Concessioner Cinnamon Bay Campground, P.O. Box 720, Cruz Bay. St. John U.S. Virgin Islands 00830, USA� | ||||||
Hotels / Essen |
St. John besitzt mehr als ein Dutzend �ber die Insel verstreute Hotels verschiedener Preisklassen. In den kleinen Ortschaften der Inseln sowie auf dem Cinnamon-Zeltplatz k�nnen Lebensmittel gekauft werden.� | ||||||
Anreise |
Die Inseln Puerto Rico, St. Thomas und St. Croix werden von verschiedenen US-Gro�st�dten aus angeflogen. Regionale Fluggesellschaften verkehren zwischen den genannten Inseln. Wer im nach St Thomas fliegt, mu� vom Flugplatz Charlotte Amalie aus im Bus oder Taxi die Insel durchqueren, um zur F�hre zu gelangen; je nach Verkehr mu� mit 1 Stunde Fahrt gerechnet werden. Die F�hre verkehrt st�ndlich und ben�tigt 20 Minuten f�r die �berfahrt nach Cruz Bay auf St. John. Eine Alternative bietet der Virgin Island Seaplane Shuttle, ein Wasserflugzeug-Pendler, der von San Juan auf Puerto Rico nach Charlotte Amalie auf St. Thomas und von da weiter nach Cruz Bay fliegt. Auf St. John sind Taxis und Leihwagen (Jeeps) die �blichen Verkehrsmittel. Es herrscht Linksverkehr; die Verkehrsrsitten sind etwas eigen und gew�hnungsbed�rftig und die Mietautos nicht immer in tadellosem Zustand (Bremsen, Licht und Hupe pr�fen).� | ||||||
Klima / Reisezeit |
Auf den Inseln herrscht subtropisches Klima, mit hoher Luftfeuchtigkeit und schw�len N�chten. Die j�hrliche Niederschlagsmenge betr�gt 100 cm. Der Regen f�llt gleichm��ig auf das ganze Jahr verteilt, meistens als Platzregen w�hrend der Nacht. Die j�hrliche Durchschnittstemperatur betr�gt 26�C. Die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter sind gering, so da� praktisch das ganze Jahr hindurch Badesaison ist. Die Besucherzahlen und auch die Preise sind im Winter h�her als in der �brigen Zeit, da viele US-Amerikaner und Kanadier f�r einige Zeit dem Winter zu Hause entfliehen. Juli und August sind ebenfalls besucherreiche Monate.� | ||||||
Anschrift / Info |
Das Besucherzentrum befindet sich am Westende der Insel St. John am Hafen der kleinen
Ortschaft Cruz Bay. In Redhook, am Ostende der benachbarten Insel St. Thomas, unterh�lt der Nationalpark eine
Kontaktstation, bei der Informationen �ber den Park eingeholt werden k�nnen. Headquarters: Virgin Islands National Park P.O. Box 710 St. John, Virgin Islands 00831 USA |
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Links |
Virgin Islands-NP | Offizielle Home Page des Nationalparks | |||||
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